Undatierte Gruben und Gräben in Breitenlee

Erstellt von Tanja Trausmuth am 02. Mar. 2021

Beschreibung

Aufgrund des Baus der geplanten Trasse der S1 Wiener Außenring Schnellstraße (Raasdorf - Am Heidjöchl) im Bereich Breitenlee – Spitz Ried wurde die ZAMG (Angewandte Geophysik - Archeo Prospections®) von der ASFINAG Bau Management GMBH beauftragt, im Frühjahr 2014 eine archäologisch-geophysikalische Prospektion, also zerstörungsfreie Erkundung und Erfassung von archäologischen Stätten, auf einer Gesamtfläche von 120.392 m² auf teils abgeernteten, teils geackerten Feldern mittels Geomagnetik durchzuführen, um potentiell archäologisch relevante Überreste im Boden zu erkennen. Bei dieser Methode wird mit Hilfe von Magnetometer-Sensoren der Wert des Erdmagnetfeldes gemessen und Abweichungen aufgrund unterirdisch liegender Strukturen, sogenannte magnetische Anomalien, können dabei registriert werden. Diese messbaren Anomalien können durch Artefakte wie Eisenteile, Schlacken, Tonscherben oder verrottete Holzpfosten entstehen und auch Strukturen wie zum Beispiel Gruben, Gräben, Pfostenlöcher, Feuerstellen, Mauern oder Öfen aufzeigen, da ihr magnetischer Wert einen Kontrast zur ungestörten Umgebung darstellt.

Bei der durchgeführten Untersuchung konnte festgestellt werden, dass neben einigen Uferbereichen von Paläomäandern der Donau großteils keine eindeutig zu fassenden, archäologisch relevanten Strukturen im Bereich der untersuchten Fläche zu erkennen waren. Einige wenige anthropogen verursachte Gruben und besonders im Osten der Messfläche liegende lineare Strukturen unbekannter Funktion, sowie rezente Einbauten wie Leitungen (oder Laufgräben) und Eisenteile könnten jedoch archäologisch relevant sein und bedürfen potentiell einer näheren Untersuchung.

Quellen

Löcker, K., 2015. KG Breitenlee, GB Wien 22. Fundberichte aus Österreich 54, D7685-D7688.

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