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Eine römische Schüssel aus Hörbing

Erstellt von Ingrid Kowatschek am 15. May. 2021

Beschreibung

Im Zuge von Bauarbeiten führte das Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg in Kooperation mit ARGIS eine weitere Ausgrabung im Ortsgebiet von Hörbing (Deutschlandsberg). Im Umfeld der untersuchten Fläche konnten über mehrere Jahre hinweg bereits bronze- und eisenzeitliche sowie römische Funde und Befunde entdeckt werden. Bei der Grabung zeigte sich eine ovale Grube mit einer Ausdehnung von 1,2 x 1 m, die mit unterschiedlichem Erdmaterial verfüllt war. Innerhalb dieser Grube wurden zahlreiche Keramikfragmente einer großen römerzeitlichen Schüssel neben einer geringen Anzahl an bronzezeitlicher Keramik und Holzkohle gefunden. Den Befund interpretierten die Archäologen als mögliche Kühlgrube, die zur Lagerung von Vorräten in den Boden eingetieft wurde. Nach der Restaurierung hatte die hohe konische Schüssel einen maximalen Durchmesser von 43,3 cm. Das Gefäß wurde freihändig geformt, zeigt jedoch Spuren von konzentrischen Rillen unterhalb des Randes, die von einer Nachbesserung auf der Drehscheibe stammen. Die hellbraune Außenfläche der Keramik weist in diesem Bereich auch Reste der ursprünglichen schwarzen Bemalung (Pichung) auf. Die Schüssel kann in das 2. Jahrhundert – möglicherweise auch an den Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. – und damit in die Römische Kaiserzeit datiert werden.

Quellen

Bernhard, A., 2015. KG Hörbing, SG Deutschlandsberg. Fundberichte aus Österreich 54, 368-369.

Bernhard, A., 2015. Bericht zur Grabung Hörbing 2015. Fundberichte aus Österreich 54, D6030-D6035.

Karte

Koordinaten: 46.811231901823405° 15.219381633520548°
Koordinatensystem WGS84 / EPSG:4326

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Bericht
  • Jahr 2015
  • Maßnahme-Nr. 61025.15.03
Art der Maßnahme
Zeitstellung
Interpretation