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Spuren aus der Bronzezeit und Römerzeit in Hörbing

Erstellt von Ingrid Kowatschek am 16. May. 2021

Beschreibung

Im Spätsommer 2015 führte das Burgmuseum Archeo Norico gemeinsam mit ARGIS zwei Ausgrabungen im Zuge der Errichtung eines Wohnhauses im Siedlungsgebiet von Hörbing (Deutschlandsberg) durch. Das archäologisch interessante Untersuchungsgebiet liegt im näheren Umfeld einer bronzezeitlichen Siedlung, einem Hügelgräberfeld und einiger römerzeitlicher Befunde, nördlich des Hörbingbachs. Unter modernen Anschüttungen und Leitungen konnten zwölf Pfostengruben mit römerzeitlicher Keramik und eine steinerne Pflasterung entdeckt werden. Aufgrund der begrenzten Fläche konnte der Grundriss des ursprünglichen Pfostenbaus nicht eindeutig geklärt werden, die gefundenen Pfosten könnten demnach ursprünglich von einem Gebäude mit mehreren Räumen oder mehreren einzelnen Häusern stammen. Die Pfostengruben zeigten teilweise Reparaturen und lagen außerhalb der Steinpflasterung, die aus etwa faustgroßen Geröllen, Eisenschlacken, Erzstücken und viel römerzeitlicher Keramik bestand. Die Archäologen interpretierten diese etwa 5 x 3,5 m große Fläche als möglichen römerzeitlichen Gebäudeboden. Das Vorkommen von Eisenschlacke und Eisenfragmenten könnte auf einen Eisenverhüttungs- oder Erzsortierungsplatz innerhalb der römerzeitlichen Siedlung in Hörbing deuten. 

Unter den römerzeitlichen Befunden wurde innerhalb eines länglichen Gräbchens eine bronzezeitliche Grube gefunden, die aufgrund der enthaltenen Holzkohle, einigen Keramikfragmenten und einem vollständigen Gefäß als Keramikdepot oder Grab interpretiert wurde. Das Gefäß wurde für anschließende Untersuchungen gemeinsam mit dem umgebenden und enthaltenen Erdmaterial geborgen (Blockbergung).

Quellen

Fuchs, G., 2015. KG Hörbing, SG Deutschlandsberg. Fundberichte aus Österreich 54, 367-368.

Fuchs, G., 2015.Talbodenarchäologie in Deutschlandsberg. Fundberichte aus Österreich 54, D6020-6029.

Haspl, E., 2019. Die römische Siedlung Deutschlandsberg (KG Hörbing und Leibenfeld). Gesamtvorlage der Befunde der Grabungen der Jahre 1988 – 2017 sowie der Funde des Jahres 2005. Unpubl. Masterarbeit, Karl-Franzens-Universität Graz. (Frei verfügbar unter: https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-147443)

Karte

Koordinaten: 46.81060914880538° 15.22006238206152°
Koordinatensystem WGS84 / EPSG:4326

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Bericht
  • Jahr 2015
  • Maßnahme-Nr. 61025.15.02
Art der Maßnahme
Interpretation